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Ist Ultraschall für das Baby gefährlich??

Am 1.1.2019 ist die Strahlenschutzverordnung geändert worden: ab 2020 darf Ultraschall bei einer Schwangeren nur zu medizinischen Zwecken und nicht als sog. Baby-TV durchgeführt werden.

Das ist einerseits gut, weil Ultraschall eine medizinische Leistung ist und zu einem positiven Ausgang der Schwangerschaft beitragen soll und kann.

Andererseits suggeriert es, dass Ultraschall schädlich sei - und das ist Blödsinn!

Schon vor vielen Jahren wurden zu Forschungszwecken Schafe während ihrer gesamten Tragzeit (=Schwangerschaft) durchgehend mit Ultraschall beschallt. Keines der Lämmer hatte irgendeine Schädigung. Auch physikalisch ist ein Schaden durch Ultraschall nicht zu erwarten. Die maximale Auswirkung von Ultraschall, wenn er mit einem bestimmten Verfahren mehr als 4 Minuten genau auf die selbe Stelle fokussiert würde, wäre eine Temperaturerhöhung an dieser Stelle um 1 Grad. Praktisch kommt das nicht vor, weil das Baby im Fruchtwasser schwimmt, sich bewegt und auch während der Untersuchung dauernd neue Stellen untersucht werden und nicht 4 Minuten lang die gleiche Stelle.

Ich bin trotzdem ganz froh, dass der Finger mal auf den ausufernden Ultraschall zeigt: warum ist eine Frau heute nicht mehr "in guter Hoffnung"?? Manche können sich gar nicht mehr über eine Schwangerschaft freuen, wenn sie nicht in kurzen Abständen im Ultraschall die Entwicklung des Kinden miterleben... Andererseits ist genau das die Hintertür, durch die trotzdem Ultraschall immer dann möglich ist, wenn eine Schwangere besonders große Ängste hat und gerne mal sehen will, wie es dem Baby geht. (auch das ist dann eine medizinisch begründete Ultraschall-Untersuchung)

In unserer Praxis wird sich nichts ändern, weil wir schon bisher Ultraschall ausschließlich zu medizinischen Zwecken durchgeführt haben und das sog. Baby-TV schon vor längerem eingestellt haben.

Dass jetzt manche Kreise den Ultraschall diskreditieren als "Jagd auf behinderte Kinder" ist unehrlich. Ultraschall kann viele Krankheiten entdecken, die zum Teil noch während der Schwangerschaft behandelt werden (z.B. Zwerchfellbruch, offener Rücken) oder unmittelbar nach der Geburt behandelt werden müssen (z.B. Herzfehler). Dass heute viele Schwangere bei jeglicher Auffälligkeit des ungeborenen Kindes reflexartig an einen Schwangerschaftsabbruch denken, kann man nicht dem Ultraschall anlasten. Glücklicherweise ist ohnehin eine genetische Beratung vorgeschrieben, so dass wir Ärzte Ihnen die mögliche Therapie der kranken Kinder anstatt eines Schwangerschaftsabbruchs nahebringen können.

Die Stellungnahme der DEGUM = Deutsche Gesellschft für Ultraschall in der Medizin zur Sicherheit des Ultraschalls in der Schwangerschaft finden Sie hier.

Hier eine sehr schöne und gut verständliche Beratung zum Thema auf der Seite  "mutterkutter.de"

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